Fairtrade-Stadt Ebermannstadt

Fairtrade-Stadt Ebermannstadt

Ebermannstadt ist Fairtrade-Stadt

Ebermannstadt wurde am 18.12.2012 als erste Kommune im Landkreis zur “Fairtrade-Stadt“. Im Dezember 2022 feierte Ebermannstadt 10-jähriges Jubiläum als Fairtrade-Stadt.

Fairtrade heißt:
Unter Fairtrade wird der sozialverträgliche Handel mit Produkten von Bauern in Afrika, Lateinamerika und Asien verstanden. Die Notwendigkeit erschließt sich dadurch, dass der Weltmarktpreis für viele Produkte oftmals weit unter dem erforderlichen Mindestpreis liegt, der nötig wäre um davon leben zu können. Fairtrade garantiert den Produzenten einen höheren Preis und ein festes Einkommen. Außerdem wird darauf geachtet, dass Umwelt- und Sozialstandards in der Produktion eingehalten werden. Über eine Fairtrade-Prämie werden zudem Gemeinschaftsprojekte vor Ort gefördert.

Durch den Kauf von Fairtrade-Produkten unterstützen Sie Hersteller, die durch das bestehende Handelssystem an den Rand gedrängt worden sind und sorgen für eine faire Entlohnung. Außerdem sind illegale Kinderarbeit und Zwangsarbeit verboten. Sie haben somit direkt Einfluss auf eine bessere und fairere Welt. Weitere Infos zur Fairtrade, Fairtrade-Stadt und sonstigen Fairtade-Kampagnen finden Sie hier.

Das Gymnasium Fränkische Schweiz ist Fairtrade-School
Am 26.03.2019 wurde dem Gymnasium Fränkische Schweiz der Titel “Fairtrade-School” überreicht. Seitdem beschäftigt sich ein P-Seminar regelmäßig mit den Themen fairer Handel und Nachhaltigkeit.

Steuerungsgruppe
  • Corinna Drummer (Stadt Ebermannstadt)
  • Christian Kiehr (Stadtrat)
  • Joannis Platis (Jugendhaus Burg Feuerstein)
  • Veronika Herlitz (BDKJ)
  • Alexandra Erl (Realschule Ebermannstadt)
  • Pfarrer Stefan Berner (Evangelische Kirchengemeinde Ebermannstadt)
Werdegang der Fairtrade-Stadt Ebermannstadt

Werdegang der Fairtrade-Stadt Ebermannstadt und der Sinn des fairen Handels

Mit Kaffee, Tee, Schokolade und Jutetaschen in Weltläden, auf Kirchenbasaren und an
Marktständen fing es an. Dass man heute fair gehandelte Produkte auch im Supermarkt und Discounter kaufen kann, ist zum einen der Verdienst von Organisationen wie GEPA und Fairtrade. Zum anderen ist es auch den vielen Ehrenamtlichen zu verdanken, die durch ihr unermüdliches Engagement den fairen Handel immer wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung gerufen haben.

Am 18. Dezember 2012 wurde Ebermannstadt als erste Kommune im Landkreis Forchheim “Fairtrade-Town”, eine Stadt also, in der auf fairen Handel geachtet wird. Fairtrade-Towns fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen.

Um den Titel „Fairtrade-Town“ zu erhalten, müssen fünf Kriterien erfüllt werden: Eine Steuerungsgruppe koordiniert die Aktivitäten, Stadtrat und Verwaltung nutzen Fairtrade-Produkte, lokale Geschäfte, Cafés und Restaurants bieten faire Waren an, Schulen, Vereine und Kirchengemeinden führen Aktionen durch und örtliche Medien berichten darüber. Alle zwei Jahre muss der Titel erneuert werden. Als äußeres Zeichen darf Ebermannstadt seit 2012 das Fairtrade-Logo verwenden, z.B. auch auf der Homepage. Doch schon 30 Jahre vorher haben sich in Ebermannstadt verschiedene Gruppierungen mit den ungerechten Strukturen des Welthandels beschäftigt, haben sich Gedanken gemacht, wie wir alle einen kleinen Beitrag zu Veränderungen leisten können.

Faire Preise = angemessene Entlohnung
Beim „kontrollierten“ fairen Handel erhalten die Erzeuger für ihre Produkte oder Produktbestandteile von den Fairtrade-Organisationen einen „Mindestpreis“. Damit soll den Produzenten auch bei niedrigeren Marktpreisen ein höheres und verlässlicheres Einkommen als im herkömmlichen Handel ermöglicht werden und ihre Existenz gesichert werden. Durch feste Bezahlung und langfristige Verträge wird den Bauern und Kleinunternehmen in armen Ländern die Sicherheit gegeben, dass ihre Arbeit auf den Feldern oder in den Werkstätten angemessen entlohnt wird. Kaffee, Honig, Schokolade und Tee stehen neben Kunstgewerbe daher im Sortiment des Ladens an vorderster Stelle.

Politik mit der Einkaufstasche
„Arbeitskreis Entwicklungshilfe“ – so hat sich Anfang der 80er Jahre eine Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen genannt, die ihre Wurzeln v.a. in der katholischen und evangelischen Jugendarbeit hatte. Angestoßen wurden sie durch die „Aktion e“ von Brot für die Welt: „einfacher leben, einfach überleben, Leben entdecken“. Das war das Motto der Weihnachtsaktion 1981. Ab 1982 hat der Arbeitskreis als Kommissions­gruppe des Weltladens Bamberg Waren aus dem fairen Handel verkauft. Auf dem monatlichen Markt sowie bei Veranstaltungen, die der Arbeitskreis zu entwicklungs­politischen Themen durchführte, konnten sich Interessierte über den Sinn des fairen Handels informieren.
Fairer Handel war dabei immer auch mit politischen Inhalten verbunden. Anhand der Produkte werden uns Verbraucherinnen und Verbrauchern Hintergrundinformationen über die Situation der Menschen in den Herkunftsländern der Produkte und über die Weltwirtschaft vermittelt und die Folgen unserer Kaufentscheidungen bewusst gemacht. Fairer Handel rückt die Menschenwürde und die Rechte von Menschen in den Mittelpunkt. Weltläden leisten so einen wichtigen Beitrag zur Begegnung mit anderen Kulturen.

Fairer Handel = Kritischer Konsum
Als „Aktionsgruppe Weltladen“ konnte von der Gruppe ab 1987 ein Raum im Erzbischöflichen Jugendamt genutzt werden, sowohl als Warenlager, wie auch als Verkaufsstelle. Von dort haben dann weitere Kommissionsgruppen für ihre eigenen Aktionen Waren bezogen. Darunter der Katholische Frauenbund, der in den 90er Jahren einmal im Monat Waren nach dem Gottesdienst verkauft hat. Später wurde dies von der Katholischen Jugend übernommen. Auch in der Evangelischen Gemeinde gab es schon damals nach dem Gottesdienst einen Warenverkauf. Lehrkräfte des Gymnasiums haben regelmäßig Kaffee im Weltladen für den Kaffeebedarf im Kollegium besorgt. Die Arbeiterwohlfahrt schenkt seitdem bei ihren Veranstaltungen Kaffee aus dem fairen Handel aus und füllt ihre Geschenkkörbe mit Produkten aus dem fairen Handel. Und auch das Früchtehaus Kohlmann war und ist Kunde beim Weltladen und trägt die Idee des fairen Handels weiter.

Seit einigen Jahren sind fair gehandelte Produkte in Ebermannstadt auch in allen Supermärkten zu finden. Besonders bei REWE gibt es ein vielfältiges Angebot. Neben Waren, die von Fairtrade zertifiziert sind und das Logo tragen, sind auch einige Produkte der Handelsorganisation GEPA zu finden. Die Gesellschafter der GEPA sind ausnahmslos kirchliche Entwicklungs- und Jugend-Organisationen: Misereor, Brot für die Welt, aej, BDKJ und das Kindermissionswerk/Die Sternsinger. Um die Lebensbedingungen von Kleinbauern und Kunsthandwerkern zu verbessern, die mit ihren Produkten auf dem Weltmarkt benachteiligt sind, gründeten sie 1975 die GEPA. 1978 kamen die Jutetaschen mit dem Slogan „Jute statt Plastik“ auf den deutschen Markt – als Vorläufer der heute weitverbreiteten Einkaufstaschen aus Stoff. Sie wurden zum Symbol für eine Bewegung, die die vorherrschende Konsum- und Wegwerfmentalität kritisiert.

Ebermannstadt – eine Fairtrade-Town
EineEbermannstädterin, die den fairen Handel durch ihr Engagement in der katholischen Jugend kennengelernt hatte, gab als Praktikantin beim damaligen Jugenpfleger der Stadt, den Anstoß für die Bewerbung um den Titel „Fairtrade-Town“. Neben anderen Engagierten wurde als Vertreterin der „Aktionsgruppe Weltladen“ auch Veronika Herlitz im Februar 2012 in die Steuerungsgruppe berufen und konnte sich am 18. Dezember 2012 gemeinsam mit den anderen Mitgliedern nach Erfüllung der fünf Kriterien über die Zertifizierung freuen. 2018 gelang erneut die Titelerneuerung.

„Fairer Handel soll das Elend, wie Kinderarbeit und Hungerlöhne verhindern, bevor es entsteht“, mahnte der Botschafter von FAIRTRADE Deutschland bei der Überreichung des Siegels an die Stadt. Der Faire Handel zielt darauf ab, menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit zu schaffen bzw. diese zu verbessern, damit Menschen in ihrer Heimat ein Auskommen haben, das es ihnen ermöglicht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Veronika Herlitz, Mitglied der Steuerungsgruppe Fairtrade-Town Ebermannstadt, 6.12.2018

Aktionen der Fairtrade-Stadt

2023

  • April
    • WeltFAIRänderer an der Grund- und Mittelschule Ebermannstadt
      • Schnellschussanlage mit Fairtrade-Fußbällen und -Schokolade
      • FairCafé
    • Titelerneuerung der Fairtrade-School Gymnasium Fränkische Schweiz Ebermannstadt
  • Mai
    • Synergiefestival mit Plakatwand der Realschule Ebermannstadt zu den Themen „Bio“, „Regional“, „Lebensmittelver(sch)wendung“ und „Fairtrade“
    • Rosenaktion mit Fairtrade-Rosen zu Muttertag
    • Rosenaktion zu Muttertag am GFS
  • Juni
    • Workshops „Alltagskompetenzen“ am GFS: Themen „Nachhaltigkeit“, „Globalisierung“ und „Fairer Handel“
  • Juli
    • Gemeindefest der Stadtpfarrkirche mit einem Fairtrade-Verkaufsstand, Ausschank von Fairtrade Kaffee
    • Tag des Sport mit Ausschank von Fairtrade Kaffee und Fairtrade Bällen in der Sportbox
    • Mitmach-Kindertheater „Augustine will tanzen“ mit Fairtrade-Verkaufsstand und Ausschank von Fairtrade Kaffee
  • September
    • Faire Woche: Mitmachaktion am Schaufenster am Marktplatz 18 zum Thema „Klimagerechtigkeit“
    • Presseartikel über Fairtrade-Fußbälle beim TSV Ebermannstadt
  • Oktober
    • Ausschank von Fairtrade Kaffee bei EBS Spielt, Torwandschießen mit Fairtrade-Bällen
  • Dezember
    • Fairtrade-Verkaufsstand am Weihnachtsmarkt
    • Fairtrade-Schokolade für Kinder, verteilt durch den Nikolaus und die Ebser Weihnachtsengel
    • Fairtrade-Schokolade für Gäste von Weihnachtsfeiern, verteilt druch die Ebser Weihnachtsengel
    • Fairtrade-Nikoläuse für die Mitarbeitenden der Stadt Ebermannstadt
    • Fairtrade-Nikoläuse für Kinder des Integrativen Kindergartens am Feuerstein und die Schülerinnen und Schüler des GFS
    • Weihnachtsmarkt an der Realschule mit Fairtrade-Verkaufsstand und Fairtrade-Punsch
  • Sonstiges
    • Verkaufsstand mit Fairtrade-Produkten nach den Gottesdiensten auf der Burg Feuerstein
    • Wortgottesfeiern mit Fairtrade-Bezug in Gasseldorf + Verkauf von Fairtrade-Produkten
Fairtrade-Produkte in Ebermannstadt

Fairtrade-Produkte im Einzelhandel und bei Dienstleistern

  • Yogaraum Fränkische Schweiz
    Tee
  • Buchhandlung Faust
    Fingerpuppen und Girlanden
  • Blumengeschäft Meisterblümchen
    Rosen
  • REWE
    Schokolade, Tee, Kaffee, Kakao, Zucker, Schokoaufstrich, Orangensaft, Reis, Gummibärchen und Rosen
  • Weitere Anbieter:
    ALDI, Netto, dm

Fairtrade-Produkte in der Gastronomie

  • Kantine Burg Feuerstein
    Schokolade, Riegel, Kekse, Bonbons, Tee und auch Kunstgewerbe
  • Der Beck
    Kaffee

Fairtrade-Produkte in Schulen, Kindergärten, Vereinen und Kirchen

  • Gymnasium Fränkische Schweiz – Fairtrade School
    Titelgewinn 2019 zur Fairtrade-School.
    Am Gymnasium gibt es Produkte aus dem fairen Handel im Pausenverkauf und im Lehrerzimmer. Ebenso werden faire Fuß- und Handbälle im Sportunterricht verwendet. Auch faire Schulkleidung können die Schüler für sich erwerben. Jährlich gibt zu Muttertag eine faire Rosenaktion in der Schule sowie die Osterhasen- und Nikolausaktion mit fairen Schokoosterhasen und Nikoläusen. 
  • Realschule Ebermannstadt
    An der Realschule Ebermannstadt finden im Rahmen des Unterrichts Haushalt und Ernährung sowie Ernährung und Gesundheit fair gehandelte Produkte Verwendung.
    Fairer Handel wird u. a. in der 7. Jgst. in den Unterrichtsfächern Haushalt und Ernährung sowie  Ernährung und Gesundheit thematisiert. Ebenso werden in Geographie und Religion die Themen Kinderarbeit und Fairer Handel aufgegriffen.
  • Mütterzentrum
    Ganz nach ihrem Motto “von Familien – für Familien” gibt es im MüZe Kaffee, Tee und Kakao aus dem fairen Handel.
  • Kinderkrippe Zwergenland
    Ausschank von Kaffee aus dem fairen Handel bei EBS SPIELT.
  • Kindergarten St. Marien
    Im Kindergarten St. Marien gibt es für die Kinder Tee und Kakao aus dem fairen Handel.
  • Kindergarten St. Nikolaus
    Ausschank von Kaffee aus dem fairen Handel am Historischen Markt.
  • Integrativer Kindergarten Feuerstein
    Jedes Jahr werden im Kindergarten Osterhasen und Nikoläuse aus dem fairen Handel an die Kinder verteilt. Außerdem gibt es im Kindergarten Tee und Kakao aus dem fairen Handel.
  • TSV Ebermannstadt
    Nutzung von Fairtrade Bällen
  • Dampfbahn Fränkische Schweiz e.V.
    Ausschank von Kaffee aus dem Fairen Handel, Fairtrade-Schokolade bei den Nikolaus-Fahrten
  • Emmauskirche – Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Ebermannstadt
    Nach Gottesdiensten werden fair gehandelte Getränke (Kaffee, Tee) ausgegeben und einmal im Monat ist ein Brunch, bei dem fair gehandelte Produkte Verwendung finden. Außerdem haben die Besucher des Gottesdienstes die Möglichkeit, im Anschluss fair gehandelte Produkte zu erwerben. Winterbasar an der Kirche mit Produkten aus dem fairen Handel.
  • Katholische Kirche Ebermannstadt
    Im Familiengottesdiest am Muttertag wird der faire Handel thematisiert und im Anschluss an die Kirche faire Rosen im Rahmen der Rosenaktion verteilt.

Sonstiges

  • Rathaus Ebermannstadt
    Ausschank von Fairtrade Kaffee für die Mitarbeiter
  • Jugendhaus Burg Feuerstein
    Verkaufsstand nach Gottesdiensten und Feierlichkeiten, Sortiment in der Kantine, Verwendung fairer Produkte in der Großküche.
  • Stadtwerke Ebermannstadt
    Ausschank von fairem Kaffee für die Mitarbeiter.
Fairtrade-Stadt – Da mach ich mit!

Sie sind Einzelhändler:in, Gastronom:in, Vereinsvertreter:in, Leiter:in oder Mitarbeitender einer Bildungseinrichtung und möchten das Thema Fairer Handel in Ebermannstadt aufgreifen oder unterstützen? Dann wenden Sie sich an Corinna Drummer (Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Ebermannstadt).

Kontakt

Corinna Drummer

Jugendpflegerin
Telefon:
015172514005