Am 12. April 1970 wurde die Partnerschaft mit der französischen Stadt Chantonnay offiziell beurkundet. Die ersten Freundschaften wurden 1965 geschlossen. Diese Partnerschaft wird seither belebt durch die alle zwei Jahre stattfindende “Mini-Olympiade”, die abwechselnd in Chantonnay und Ebermannstadt stattfindet. Außerdem findet alljährlich ein Schüleraustausch statt. Darüber hinaus werden die freundschaftlichen Familienbande durch gegenseitige Besuche gepflegt.
Traditionell findet alle 2 Jahre eine Mini-Olympiade als Zeichen der gelebten Städtepartnerschaft zwischen Ebermannstadt – Chantonnay statt.
Alle weiteren Informationen finden Sie auf der Webseite vom Freundeskreis der Städtepartnerschaft Chantonnay-Ebermannstadt: http://www.chantonnay50ebs.de/
Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Veranstaltungen rund um das Jubiläum und die Miniolympiade abgesagt. 2022 sollen die Feierlichkeiten nachgeholt werden.
54 Jahre Städtepartnerschaft – 25. Miniolympiade in Chantonnay
Ebermannstadt/Chantonnay : Groß waren Spannung und Vorfreude, als der vollbesetzte Reisebus am späten Nachmittag des 17. Mai nach rund 18 Stunden Fahrt pünktlich in Chantonnay eintraf. Einige Ebermannstädter hatten die ca. 1200 Kilometer lange Distanz mit dem eigenen PKW zurückgelegt, nicht zuletzt, um die wundervollen Tage bei langjährigen Freunden und Bekannten aus der Vendée zu verlängern.
So waren es 70 Personen, darunter erfreulich viele Jugendliche und junge Familien, die für drei Tage ihre französische Partnerstadt im Rahmen der 25. Miniolympiade erleben durften. Angeführt wurde die stattliche fränkische Delegation von Bürgermeisterin Christiane Meyer, Stadtrat Wilhelm Kraupner und der Vorsitzenden des Freundeskreises Katja Metschnabl.
Tolles Programm – perfekte Organisation
Das Partnerschaftskomitee unter dem Vorsitz von Gisela Lefebvre hatte ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm vorbereitet. So stand am Pfingstsamstagvormittag der Genuss im Mittelpunkt, sei es bei einem Bummel durch die Markthalle mit ihrem reichhaltigen kulinarischen Angebot, einem Kochatelier zum Kennenlernen der französischen Küche oder einer Wanderung. Am Nachmittag wurde es offiziell. Vom „Jardin de Franconie“, dem französischen Garten, bewegte sich der Festzug zur großzügig angelegten Stadthalle, der Salle Antonia. Schon am ersten Tag fiel auf, dass die Festtage mit großer organisatorischer Sorgfalt geplant und mit einer Vielzahl an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern durchgeführt wurden. Stets präsent waren neben der Bürgermeisterin auch viele der gewählten Stadträtinnen und Stadträte aus Chantonnay.
« Europa – eine Notwendigkeit! »
Bürgermeisterin Isabelle Moinet zitierte in ihrer Begrüßungsrede zunächst Konrad Adenauer, dessen Worte zu Europa nach wie vor bedeutsam und aktuell sind. „Die Einheit Europas war ein Traum von Wenigen. Sie wurde eine Hoffnung für Viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für uns alle.“
Madame Moinet blickte aber auch nach vorne und regte gerade für die Jüngeren einen Ideenwettbewerb an, damit diese Partnerschaft den von den Älteren vorgezeichneten Weg in der bisherigen Qualität fortsetzen kann.
« Je suis très, très heureuse d’être avec vous aujourd’hui. »
Christiane Meyer beeindruckte die französischen Gastgeber mit ihren Sprachkenntnissen. Ihre Gedanken trug sie gekonnt in französischer Sprache vor. Sie betonte den bescheidenen, aber umso wertvolleren Beitrag der seit 1970 bestehenden und lebendigen Städtepartnerschaft für ein Europa ohne Grenzen und ohne belastende Vorurteile in den Köpfen. Wichtig war ihr auch hervorzuheben, dass beide Städte in politischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht vor ähnlichen Problemen und Herausforderungen stehen und sich die Lösungswege oft ähneln.
Unter dem Dirigat des jungen und dynamischen Dimitri Sécardin intonierte das Orchester der Chant’Harmonie die deutsche, französische und europäische Hymne, ehe die (mini-)olympische Flamme entzündet wurde. Selbstverständlich durfte danach der „Brioche-Tanz“ nicht fehlen.
Sport, Spiel, Spaß
Der Pfingstsonntag stand ganz im Zeichen sportlicher Aktivitäten. Dabei ging es in erster Linie nicht um Punkte und Sekunden, sondern um Spiel und Spaß. So am Vormittag beim Schwimmen und Baden im neuen Freizeitbad L’Odyss oder beim Pétanque im Boulodrome.
Ein weiterer Höhepunkt für alle Generationen waren typisch französische Geschicklichkeitsspiele, die so genannte Kermess, und das Fischen von Geschenken für kleine und große Kinder in der Halle sowie die Humoristischen Spiele im Freien. Obwohl erfreulicherweise der angekündigte Regen ausblieb, wurde es nass, etwa beim Wassertransport mit Eimer und Schubkarre oder beim Balancieren eines Serviertabletts über einen Hindernisparcours. Auf Begeisterung stieß auch das Bogenschießen. Mit einem festlichen Abendessen und anschließender Musik zum Tanz klang ein erlebnisreicher Tag aus.
La Rochelle – Frankreich wird lebendig
Am Pfingstmontag traf man sich bereits am frühen Vormittag zum gemeinsamen Tagesausflug in die am Atlantik gelegene Hafen- und Handelsstadt La Rochelle. Die Geschichte von La Rochelle ist gleichsam ein Spiegelbild der französischen Historie. Dank einer kompetenten Stadtführerin wurden für die interessierten Zuhörer aus Ebermannstadt einige Epochen lebendig, so der Hundertjährige Krieg, die Belagerung der Stadt durch Richelieu, der Zweite Weltkrieg, aber auch die wirtschaftliche Stärke in Vergangenheit und Gegenwart, die im Reichtum der Bauten und im modernen Jachthafen sichtbar wird.
Ce n’est qu’un au revoir – wir sehen uns wieder
Nach einem festlichen kalten Büffet und – in wohldosierten Mengen – Freibier aus Franken hieß es am Abend Abschied nehmen von alten und neu gewonnenen Freunden und Bekannten in Chantonnay. Die Einladung zur nächsten Miniolympiade an Pfingsten 2026 in Ebermannstadt steht. Bereits im Juli dieses Jahres findet in Ebermannstadt unter der Verantwortlichkeit des Jugendbüros ein deutsch-französisches Jugendcamp statt.
« Vive Ebermannstadt, vive Chantonnay et longue vie à notre amitié » – lang lebe unsere Freundschaft ! »
Nach einer problemlosen Rückreise betraten am Dienstag nach Pfingsten 50 müde, aber glückliche und gut gestimmte Frankreichreisende wieder Ebermannstädter Boden. Keinerlei Kritik, sondern nur Begeisterung über das Erlebte kam auch von den Jugendlichen. So lässt sich der 15-jährige K. bereits in der französischen Tageszeitung mit folgenden Worten zitieren: «Mir hat während der drei Tage in Frankreich wirklich alles gefallen, insbesondere war die Miniolympiade für mich ein großes Gemeinschaftserlebnis. Die engen Verbindungen zwischen unseren beiden Ländern sind mir sehr wichtig.» Ist diesen Worten noch etwas hinzuzufügen?
Reinhold Wick
Freiwillige und Ehrenamtliche gesucht
Damit die nächste Miniolympiade vom 23. bis 25. Mai 2026 ein ebenso großer Erfolg wird, werden schon heute Ideengeber, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und natürlich auch Gastfamilien gesucht. Der Freundeskreis trifft sich in der Regel ein Mal pro Monat. Wenn Sie Zeit und Lust zur Mitarbeit haben, nehmen Sie Kontakt mit dem Freundeskreis auf. freundeskreis@ebermansntadt.de
Jugendliche bei den Eröffnungs-Ansprachen (Foto Wilhelm Kraupner)
Briochetanz der beiden Bürgermeisterinnen (Foto Wilhelm Kraupner)
v.l. nach r. Isabelle Moinet (1. Bürgermeisterin), Wilhelm Kraupner (Stadtrat), Katja Metschnabl (Vorsitzende des Freundeskreises), Daniel Poitevineau (Mitglied des Partnerschaftkomitees), Christiane Meyer (1. Bürgermeisterin), Gisela Lefebvre (Vorsitzende des Partnerschaftskomitees) (Foto Reinhold Wick)
Humoristische Spiele (Foto Wilhelm Kraupner)
Bierprobe (Foto Wilhelm Kraupner)
Vom 19. – 21. Mai 2018 fand die 23. Miniolympiade zwischen den Partnerstädten Ebermannstadt und Chantonnay / Frankreich in Chantonnay statt.
Ein strahlend blauer Himmel spannte sich über die Vendée, als am Freitagnachmittag, den 18. Mai, zwei Reisebusse und viele private PKWs in der französischen Partnerstadt eintrafen. Anlass war die 23. Miniolympiade, das Fest der Freundschaft mit Frankreich, das seit 1974 im Rhythmus von zwei Jahren abwechselnd in Ebermannstadt und in Chantonnay stattfindet. Die Gastfreundschaft war überwältigend.
Ein Teil der rund einhundert Teilnehmer wurde von Freunden und Bekannten empfangen, der andere entdeckte die Partnerstadt zum ersten Mal. Darunter waren einige Jugendliche und acht Schülerinnen des Gymnasiums Fränkische Schweiz in ihrem ersten Lernjahr Französisch. Das Partnerschaftskomitee unter der Leitung von Gisela Lefebvre hatte mit vielen ehrenamtlichen Helfern sowie der Unterstützung der Stadt ein umfangreiches Programm vorbereitet. Zur bewährten Formel der Städtepartnerschaft gehört selbstverständlich die Unterbringung in Gastfamilien.
Die sportlichen Aktivitäten begannen bereits am Samstagvormittag mit dem traditionellen Volkslauf bzw. einer rund einstündigen Wanderung. Offiziell wurde es am Nachmittag. In französischen Oldtimern fuhren die Ehrengäste, allen voran die Bürgermeisterin Christiane Meyer mit ihrem Kollegen Gérard Villette sowie die mitgereisten Stadträte Erwin Horn, Wilhelm Kraupner, Bernhard Hübschmann und Christian Kiehr, vom Jardin de Franconie, dem fränkischen Garten, im Festumzug zum Parc Clemenceau, der grünen Lunge von Chantonnay. Hier erfolgte, untermalt von Tanzeinlagen, am Nachmittag die feierliche Eröffnung der Miniolympiade. Noch immer ist die Partnerschaft so dynamisch wie zu Beginn, darin waren sich die beiden Bürgermeister in ihren Ansprachen einig. Und diese Treffen müssen dauerhaft gesichert werden, damit die beiden Städte und ihre Bewohner miteinander im Gespräch bleiben und ihre Erfahrungen auf unterschiedlichen Gebieten wie Sport, Kultur und Stadtentwicklung auch weiterhin teilen können. Das offizielle Gastgeschenk war ein Pavillon für Feiern unter freiem Himmel.
Musik und Tanz verbinden. Das Stadtorchester Chant’Harmonie unter der Stabführung von David Chartier und die EBSer Blechmix, dirigiert von Wojciech Grabietz, waren wie gewohnt Garant für einen schwungvollen Musikgenuss auf höchstem Niveau. Einen Genuss für Augen und Ohren brachten in den Abend der Kultur auch die Tanzgruppe Ass’en Danse und der Chor Arpège. Beeindruckend waren die Solobeiträge der Gitarristin Katrin Prütting, der Gitarristin und Sängerin Antonia Pospiech, begleitet von Marius Tuffner am Cajon.
Ein breites Angebot hatten die französischen Gastgeber für den Pfingstsonntag vorbereitet. Auf sportlichem Gebiet standen Basketball, Volleyball, Radfahren und Wandern auf dem Programm. Den feierlichen Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Peter umrahmte an der Orgel Raymond Basset, der auch in Ebermannstadt schon oft an der Königin der Instrumente zu hören war. Viel Spaß und Unterhaltung war bei den humoristischen Spielen am Sonntagnachmittag auf dem neuen Sportgelände der Stadt geboten. Dabei stellte sich heraus, dass die Vorsitzende des hiesigen Partnerschaftskomitees, Katja Metschnabl, auch auf Stelzen gut unterwegs ist und diese Disziplin souverän gewann. Besonderer Beliebtheit erfreute sich der Weitwurf mit Kindergummistiefeln. Im Spiel Zehn gegen Zehn ging es darum, eine möglichst lange Kette mit Gegenständen, die man bei sich hat, zu bilden. Das Spiel endete unentschieden. Eine große Gaudi waren auch der Mannschaftskilauf auf Holzbrettern sowie das Eierlaufen. Unschlagbar im Sackhüpfen war Wolfgang Minderlein, der bereits vor einigen Jahren im städtischen Bauhof von Chantonnay ein Praktikum absolviert hatte und seitdem in der Partnerstadt kein Unbekannter ist.
Für beste Stimmung am Abend sorgte in der Stadthalle Antonia DJ Christophe, der gleichermaßen Jung und Alt zum Tanzen und Schunkeln animierte.
Für den Pfingstmontag hatten sich die Organisatoren etwas Besonderes überlegt. Der Ausflug für Gäste und Gastgeber führte diesmal nicht an den Atlantik, sondern in den in ganz Frankreich bekannten Freizeitpark Le Puy du Fou, der eine knappe Busstunde von Chantonnay entfernt liegt. Das Besondere an diesem Park sind z. B. Nachbauten von historischen Dörfern vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert mit den entsprechenden Werkstätten und Handwerksgeräten. Die Hauptattraktion sind allerdings die historischen Spiele, die mit beeindruckender Akrobatik und ausgefeilter Bühnentechnik historische Szenen nachspielen. So finden in der Kampfarena des imposanten Kolosseums rasante Wagenrennen oder Gladiatorenkämpfe mit echten wilden Tieren statt. Der Kampf der königstreuen Bevölkerung der Vendée gegen die republikanischen Revolutionstruppen im 18. Jahrhundert wird einem überdachten Halbrund, einer Mischung aus Kino und Theater, mit Film-und Spielszenen und heroischer Musik imposant nachgestellt.
Nicht alle waren an Bord, als kurz nach 23.00 Uhr am Montagabend die Rückreise begann. Der passionierte Radfahrer Martin Landeck hat sich viel vorgenommen. In 16 Tagesetappen will er entlang an Flüssen und Kanälen mit 20 Kilogramm Gepäck auf seinem Fahrrad die 1700 Kilometer lange Rückreise im Alleingang bewältigen. Die Rückkunft ist für Freitag, den 8. Juni, geplant. Martin Landeck informiert über seinen Blog regelmäßig von seinen Erlebnissen. Dieser ist unter folgender Adresse aufzurufen:
Reise per Fahrrad von Chantonnay nach Ebermannstadt
Pfingsten 2020 wird Ebermannstadt Gastgeber der 24. Miniolympiade sein. Gleichzeitig wird die 50-jährige Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde in gebührendem Rahmen gefeiert werden. Die herzliche Gastfreundschaft der Franzosen ist dann auf Seiten der Ebermannstadter.
Reinhold Wick
Ebermannstadt
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